Notruftelefon: 01805 TIERRE 01805 84 3773* * 0,14 Euro/Min aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min aus dem Mobilfunknetz

Meine Fahrt mit der Tierrettung Happyend bei Kater Gato

Foto: © Regina Welk

von: Regina Welk

Rettungseinsätze –

Am 12. Juni war es wieder soweit, ich wollte mal wieder in die Arbeit der Tierrettung München hineinschnuppern, um u.a. auch die neuen Ärzte und Assistenten kennenzulernen. Ganz gemütlich wollte ich beginnen mit einem Tässchen Kaffee und lockerem Kennenlernen, doch es kam anders …

Kaum hatte ich meine Tasche abgelegt, klingelte das Telefon, eine Katze sei offenbar in einen Kellerschacht gefallen und bewege sich nicht mehr. Ich stellte mich nach diesen Worten auf einen eher traurigen Einsatz ein. Der junge Mitarbeiter eines Büros in der Gabelsberger Straße hatte vormittags im Kellerschacht den Kater entdeckt und gleich bei der Tierrettung München angerufen. Der Sanka bahnte sich mühsam einen Weg durch die volle Stadt, um dann – noch mühsamer – in der engen Tordurchfahrt zum Einsatzort fast steckenzubleiben. Dort wartete bereits der Anrufer mit zwei Kollegen und zeigte den nicht so tiefen Kellerschacht, wo man nur etwas „Schwarzes“ entdecken konnte, sie hatten auch schon eine Leiter bereitgestellt und angeboten, die Katze zu bergen. Die Tierärztin Lena Rass meinte, dass so eine Aktion eigentlich ein Fall für die Feuerwehr sei, weil ansonsten unnötige Risiken eingegangen werden und zu viel Zeit vergeht, um die Tiere einzufangen. Da wir aber bereits vor Ort waren, der Schacht nicht so tief war, wurde das Katerchen von uns mit Hilfe der Finder ausnahmsweise geborgen.

Der hübsche und gepflegt aussehende Kater sah sich aufmerksam um, war ruhig und entspannt und schien auf den ersten Blick unverletzt zu sein. Während Lena Rass ihn vorsichtig abtastete und abhörte, konnte die Assistentin Anna Böhm schon den Chip entdecken und einlesen. Ein schneller Anruf beim Haustiersuchregister Tasso konnte die Besitzerin des Katers ausfindig machen. Sie wohnte nicht weit entfernt vom Fundort und kam nach der Benachrichtigung sofort zu ihrem Liebling. Inzwischen saß Kater Gato im Sanka auf dem Untersuchungstisch und ließ das Abtasten, Abhören, Bewegen der Pfötchen und des Kopfes ruhig über sich ergehen, das Wiegen (4 kg) ebenso das „unangenehme“ Fiebermessen. Er schien sich auch nichts gebrochen zu haben, aber leichte Herzgeräusche machten der Ärztin Sorge. Seine Schleimhäute sahen gesund (hellrosa) aus.

Nach wenigen Minuten tauchte die Katerbesitzerin Marta S. mit erst besorgter Miene auf, die sich aber schnell aufhellte als sie ihren unverletzten Liebling in Empfang nehmen konnte, natürlich mit großem Dank an die aufmerksamen Retter. Wie sich der schwarze Kater in diese unangenehme Lage gebracht hat, blieb ungeklärt, aber das große Glück war, dass er gechippt und registriert war, und so konnte schnell die glückliche Vereinigung durchgeführt werden. Und man kann sich immer wieder über Menschen freuen, die achtsam auf ihre Umwelt achten und umsichtig handeln! 

Kurz darauf kam schon der nächste Anruf. Eine Tierbesitzerin befürchtete das Schlimmste, ihre Katze Aramis fresse nicht mehr und deshalb könnten keine Medikamente gegeben werden. Nach einem ausführlichen Telefongespräch wurde entschieden, zu dieser Katze am anderen Ende von München zu fahren, sie gegebenenfalls in die Tierklinik zu bringen. Der erste Eindruck und die Erstuntersuchung war jedoch ganz gut.

Die Katze war zwar sehr dünn, sah aber aufmerksam um sich und ließ alles geduldig mit sich geschehen. Da jedoch vor Ort keine weiteren Untersuchungen möglich waren, bot Tierärztin Lena Rass an, die Besitzerin mit ihrer Katze zur weiteren Diagnostik in die Klinik zu fahren, was diese aber ablehnte. Alternativ bot die Tierärztin eine Behandlung vor Ort an, vor allem, um den Flüssigkeitsverlust durch das nicht fressen auszugleichen und möglichen Schmerzen oder Übelkeit medikamentös entgegenzuwirken. Dies wurde ebenfalls durch die Besitzerin abgelehnt, da sie ihre Katze so bald wie möglich selbstständig in eine Klinik bringen wollte. Ohne die Ergebnisse einer Untersuchung durch die Klinik, konnte so eine Entscheidung für den letzten Weg noch nicht gerechtfertigt werden.

 
Regina Welk mit ihren Hunden

Regina Welk

Telefon:
+49 89 30 77 95 22
E-Mail:
info[at]tierrettungmuenchen.de