Erste Hilfe Maßnahmen Die richtige Vorbereitung: Rechtzeitig an Untersuchungen gewöhnen!
Von Lea Grünberg und Markus Stahlecker. Das ist neu und einzigartig: Der Video-Erste-Hilfe-Kurs der Tierrettung München! Der Filmemacher Markus Stahlecker (Faustinusfilm) hat in einzelnen Videosequenzen mit unseren Tierärzten festgehalten, wie Tierbesitzer ihrem Liebling schnell und einfach helfen können – sei es, wenn es darum geht, einen Druckverband anzulegen oder Pfoten richtig zu verbinden. Dazu muss Hund oder Katze aber rechtzeitig an Untersuchungen und Behandlungen gewöhnt werden – wie? Das verraten wir hier.
Zum Arzt geht niemand gern. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Daher sollten Haustierbesitzer ihre Lieblinge früh daran gewöhnen, wie es ist, untersucht und behandelt zu werden. Mit einfachen Übungen können Sie Hund und Katz’ darauf trainieren. Diese Übungen helfen nicht nur Ihren Lieblingen, sondern auch dem Tierarzt bei der Arbeit und Ihnen selbst, falls Sie einmal Erste Hilfe leisten müssen. Für jede Untersuchung oder Behandlung muss das Tier sich hinlegen lassen und ruhig liegenbleiben.
Der Haltegriff
Er ist der wahrscheinlich wichtigste Griff, den ein Tierhalter beherrschen sollte. Allerdings muss jedes Tier langsam daran gewöhnt werden. Geduld ist hier durchaus angebracht! Das Tier dafür auf die Seite legen und mit den Händen die direkt am Boden liegenden Pfoten fixieren. Mit dem Ellbogen dann etwas Druck auf den Körper Ihres Tieres ausüben. Achtung: Das Tier sollte sich dabei entspannen und ganz ruhig liegenbleiben. Wenn das gelingt, ist der erste Teil der Übung geglückt.
Die Untersuchung am Bauch
Das Tier sollte sich ganz spielerisch daran gewöhnen, am Bauch abgetastet zu werden. Kennt es das nicht, nimmt es schnell eine Abwehrhaltung ein, spannt die Bauchdecke an und knurrt. Jede Untersuchung wird an diesem Punkt nahezu unmöglich. Aber auch hier können einfache Übungen hilfreich sein. Berühren Sie dazu Ihr Tier immer wieder am Bauch und üben Sie allmählich mehr Druck aus. Hat sich Ihr Tier daran gewöhnt, beginnen Sie den Bauchbereich zu kneten. Sollten innere Organe krankhaft verändert sein, hat es Ihr Tierarzt wesentlich einfacher, Ihr Tier dort zu untersuchen.
Die Augenuntersuchung
Auch sie gehört zur jeder Routineuntersuchung. Doch einfach so lässt das ein Tier in der Regel nicht mit sich machen. Damit Ihr Tier im Notfall keine Angst bekommt, üben Sie auch dies am besten vorher ganz spielerisch immer wieder. Bitte bedenken: Das Auge ist ein extrem empfindliches Sinnesorgan. Ohne hektische Bewegungen dafür einfach das Tier im Augenbereich berühren. Halten Sie dafür den Kopf unterhalb des Mauls und oberhalb der Stirn. Mit Ihren Daumen verschieben Sie die Lider in die jeweiligen Richtungen, um das Auge zu begutachten.
Untersuchungen der Zähne und des Rachenraums
Wenn Sie Zähne und Rachenraum anschauen wollen, drücken Sie links und rechts die Lefzen auf die Zähne. Fast automatisch öffnet dann das Tier sein Maul. Greifen Sie anschließend mit der einen Hand den Oberkiefer und mit der anderen Hand hinter die Eckzähne. Halten Sie so den Unterkiefer fest.
Ganz wichtig! Bitte nicht vergessen: Denken Sie daran, Ihr Tier nach jeder Übung mit viel Lob und einem Leckerli zu belohnen!