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Fenster und Balkone: Lebensgefahr für Katzen

„Winry“ wurde in der Sauerstoffbox in die Tierklinik transportiert.
„Winry“ wurde in der Sauerstoffbox in die Tierklinik transportiert. Foto: Tierrettung München e.V.

von: Gabor Horvath

Rettungseinsätze –

Am Morgen des 7. Mai wurde die Tierrettung München zu einem Notfall gerufen. Eine erst sieben Monate alte Katze war aus einem Fenster im 2. Stock gestürzt und hatte sich dabei verletzt. Obwohl das Fenster mit einem Netz abgesichert war, muss der kleine Stubentiger an einer Stelle durchgeschlupft sein. Weil das Tier jämmerlich aufschrie, wurde der Besitzer auf den Unfall aufmerksam. Ein Nachbar beobachtete den Sturz und verständigte das Herrchen sofort, so dass dieser das verängstigte und am Kopf blutende Kätzchen in die Wohnung holen und gleich darauf die Tierrettung München verständigen konnte.

Unter Berücksichtigung der gelten‐ den Corona-Schutzmaßnahmen wurde uns bei unserem Eintreffen das verletzte Tier zum Rettungswagen gebracht. Die Patientin blutete aus Nase und Maul‐ höhle, eine schmerzhafte Schwellung im Nasenbereich zeugte vom schweren Sturz. Das dreifarbige Kätzchen stand unter Schock. Wir spritzten ein starkes Schmerzmittel und führten eine Schock‐ behandlung durch. Die Patientin wies außerdem eine kleine Verletzung am Gaumen auf. Weil innere Verletzungen und mögliche Frakturen nicht ausge‐ schlossen werden konnten, musste die Patientin geröntgt werden. Winry wurde in eine Sauerstoffbox gesetzt und mit Dauertropfinfusion zur weiteren Versor‐ gung in die Chirurgische Tierklinik ge‐ bracht.

 

Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen können wir derzeit keine Tierbesitzer im Rettungswagen mitbefördern, und auch die Anwesenheit im Rettungswagen während der Behandlung ist leider nicht möglich! Das ist besonders bedauerlich, wenn verletzte und ängstliche Tiere die Nähe ihres vertrauten Menschen dringend brauchen!

Um den Tieren das alles zu ersparen, rät die Tierrettung München Katzenbesitzern, in jedem Fall Fenster und Balkon mit einem Katzennetz abzusichern und dieses auch regelmäßig auf „Schlupflöcher“ zu kontrollieren. Denn was viele nicht wissen: Selbst ein Sturz aus geringer Höhe kann für Katzen lebensgefährlich sein! Katzen drehen sich dank ihrer äußerst flexiblen Wirbelsäule beim Fallen reflexartig so herum, dass sie auf den Pfoten landen. Je geringer die Fallhöhe jedoch ist, desto weniger Zeit bleibt der Katze für die lebensrettende Drehung. Katze Winry wurde bei gutem Allgemeinbefinden aus der Klinik entlassen. Sie hatte wirklich Glück und hat sich beim Fenstersturz keine inneren Verletzungen zugezogen. Lediglich ein Zahn war frakturiert.

 

Gabor Horvath

Telefon:
+49 89 30 77 95 22
E-Mail:
info[at]tierrettungmuenchen.de
Website:
https://www.tierrettungmuenchen.de

 

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