Versuchte Hauskastration
Am 14.05.2020 wurde die Tierrettung München um 10:19 von der Polizei gebeten, zu einem Einsatzort zu kommen. Einem dreijährigen Chihuahua waren die Hoden mit einem Kabelbinder und Paketband abgebunden worden mit dem Versuch, ihn zu kastrieren.
Der Hund gehörte einer jungen Frau, der am Morgen die dunkelrot und schwarz verfärbten Hoden ihres Hundes aufgefallen waren. Daraufhin informierte sie die Polizei. Es stellte sich heraus, dass ihr Vater die Hoden schon am Dienstag abgebunden hatte, um Kosten für eine Kastration zu vermeiden.
Der Hund wurde beschlagnahmt, zumal die Halterin ihrer Aufsichts- und Führsorgepflicht für das Tier nicht nachgekommen ist. Schließlich waren ihr erst zwei Tage später die Kabelbinder aufgefallen. Dem Vater droht eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
„Unvorstellbar, dass solch archaische tierquälerische Praktiken mitten in unserer modernen Stadt passieren", sagt Dr. Evelyne Menges, Präsidentin der Tierrettung München. „Hier muss das Kreisverwaltungsreferat mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dafür sorgen, dass dies auch strafrechtlich geahndet wird.“
Nach der Erstversorgung durch die Tierrettung München wurde der Hund in die Chirurgische Kleintierklinik in München gefahren, wo er fachgerecht versorgt wurde. Jedoch ist noch abzuwarten, ob sein Penis erhalten bleiben kann, da einige Blutgefäße verletzt und abgestorben sind.