TASSO e.V. warnt vor Betrugsmasche mit Kamerun- und Wühltischwelpen-Problematik
Ein Leben ohne Hund ist für viele Tierfreunde unvorstellbar. Aus unterschiedlichen Gründen entscheiden sich viele Menschen für den Einzug eines Welpen. Oft suchen sie eine bestimmte Rasse oder möchten das Hundeleben von Anfang an begleiten.
Der Fall der Iserlohnerin Saskia Half, die bei dem Versuch, einem Husky-Welpen ein neues Zuhause zu geben, auf die Betrugsmasche von illegalen Welpenhändlern im Internet hereinfiel, zeigt, dass niemand etwas zu verschenken hat – schon gar nicht, wenn es um das Wohl von Tieren geht.
Betrugsmasche Kamerunwelpen
Die Möglichkeiten, einen zur Familie passenden Hundewelpen zu finden, sind vielfältig. Allen gemein ist, dass vor allem seriöse Züchter die Ausgaben für die Pflege, Aufzucht und die medizinische Vorsorge ihrer Schützlinge dem zukünftigen Halter in Rechnung stellen, die oft höher ausfallen, als manch Interessent es vorher erwartet hat. Auf der Suche nach günstigeren Alternativen stoßen Tiersuchende im Internet meist schnell auf dubiose Angebote beim Welpenkauf. Weit verbreitet ist dabei seit Jahren das Angebot von Kamerunwelpen: Bei dieser Betrugsmasche sitzen die Hintermänner in Kamerun und sind so Namensgeber der Abzocke. Mittlerweile haben längst auch Betrüger in anderen Ländern die Vorgehensweise übernommen.Und so läuft das betrügerische Geschäft ab: Möchte ein Tierfreund den Welpen übernehmen, muss er zunächst die Transportkosten im Voraus bezahlen. Regelmäßig meldet sich dann der Anbieter erneut und fordert weiteres Geld für Flughafen- oder Zollgebühren, Versicherungen, tierärztliche Bescheinigungen oder Einreiseformulare, da sonst der Welpe nicht ausgeliefert werden könne. „Am Ende hat der geschädigte Tierfreund einen drei- oder vierstelligen Eurobetrag per anonymen Bargeldtransfer bezahlt, und der Anbieter löst sich in Luft auf. Das überwiesene Geld ist unwiederbringlich verschwunden“, fasst Mike Ruckelshaus, tierschutzpolitischer Sprecher bei TASSO, den typischen Hergang zusammen.
Auch billig hat seinen Preis: Wühltischwelpen
Ein weiteres Problem ist der Verkauf von sogenannten Wühltischwelpen. Ihr Erwerb kostet Geld. Sie werden von Hundevermehrern, meist aus Osteuropa, zu sehr günstigen Preisen über das Internet verkauft. Im Unterschied zu den Kamerunwelpen existieren diese Hunde auch wirklich. Aber das macht die Sache nicht besser: In der Regel kommen sie unter tierquälerischen Verhältnissen zur Welt, werden der Mutter zu früh entzogen, damit der Niedlichkeitsfaktor noch hoch genug ist und haben somit keine Chance auf eine artgerechte Sozialisation. Zudem sind diese Welpen meist krank, manchmal sogar todkrank, da keine medizinische Vorsorge beziehungsweise Versorgung stattgefunden hat.
Tasso rät:
Vertrauen Sie nur seriösen Züchtern, Tierschutzorganisationen (z.B. aktion tier) und Tierheimen. Unter www.tasso.net/wuehltischwelpen sind Grundkriterien für seriöse Züchter zusammengestellt. Viele Hunde warten auch auf ein Zuhause im Tasso-Onlinetierheim www.shelta.net.