Mia san Tier: Eine schöne Geschichte
„Mit tierisch herzlichen Grüßen – ich habe es euch nicht vergessen, dass ihr damals für meine weiße Colliehündin Gini so schnell zur Stelle gewesen seid, und eure Hilfe war aufopfernd. Das hat mich damals bewogen, ein aktives Mitglied der Tierrettung München zu bleiben, auch wenn ich jetzt keinen Hund mehr habe. Jetzt möchte ich gern etwas zurückgeben...“
Von Regina Welk, tierpost 03/2015. Dieser nette Brief war der Grund, dass ich mich auf den Weg machte, um Christine Bregenzer zu besuchen. Ich lernte eine Ur-Münchnerin kennen, die nach „Marketing und Tourismus“ nun ihre Tierliebe zum Beruf gemacht hat. In Irland hatte sie einen PetShop entdeckt, den sie zauberhaft fand – und der ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Im Schlachthofviertel in der Isarvorstadt hat sie nun ihr Elternhaus „umfunktioniert“. Um die Jahrhundertwende war das Gebäude im Hof einmal ein Pferdestall, anschließend eine Metzgerei und dann Lagerraum für die bayerische „Wurschtbraterei“ der Familie, die auch auf dem Oktoberfest ihren festen Standplatz hatte, also ganz bayerisch, und nun gibt es hier die „Würschtchen“ und viel Gesundes für Tiere. Man fühlt sich wohl in den Räumen mit selbstgemalten Bildern an den Wänden, bayerischen Motiven und einer Sitzgruppe davor sowie netten Tiermotiven auf der Mauer.
Christine Bregenzer hat ihren weißen Collie sehr geliebt. Als er dann mit 13 Jahren mehrere Schlaganfälle bekam, war die Tierrettung München mit Frau Dr. Sylvia Haghayegh, die „Ärztin mit dem schwierigen Namen“, mit medizinischer und menschlicher Hilfe sofort immer da. Das hat Christine Bregenzer dazu bewogen, auch nach dem Tod ihres Hundes treues Mitglied der Tierrettung München zu bleiben. Jetzt fand sie außerdem eine Gelegenheit, auch „aktiv“ etwas zurückzugeben: Am 4. Juli hat sie ihr reizendes Geschäft mit dem schönen Namen „KauHaus“ eröffnet, und seitdem sitzt ein „schwarzer Hund“ als Spardose auf der Tierpost und sammelt Trinkgeld. Das Trinkgeld des ersten Monats konnte sie nun an unseren Tierarzt Patrick Wagmeister übergeben.
Bis sie wieder einen „echten“ Collie hat oder auch „etwas gemischtes“ (wirft ihr englischer Verlobter Darren ein, der sie tatkräftig in ihren Aktivitäten unterstützt!), steht „Lumpi“ stellvertretend an der Einfahrt und sorgt für Aufmerksamkeit. Viel Beachtung fand besonders der Tiernotarztwagen mit Lumpi, so dass auch bei den Passanten gleich eine Aufklärungsaktion hätte starten können. Nachbarn fragten sofort, ob etwas passiert sei. Bei einem Blick in den neuen Rettungswagen war Christine Bregenzer sehr begeistert, denn sie kannte ja noch den ersten Wagen aus den Anfängen der Tierrettung München, vor mehr als 15 Jahren: „Mia sammeln weiter für Eich! Ausgmacht!“.