Vergifteter Dobermann
Blitzschnell eilten meine Helferin und ich am Samstag, den 27.2.2010, zu einem Hund am U-Bahnhof Kieferngarten. Die Taxizentrale informierte mich, dass ein Taxifahrer einen zitternden Hund beobachte, dem es nicht gut ginge.
Von Daniel Prengel. Vor Ort trafen wir auf die Besitzer und auf einen regungslosen Dobermann. Der Halter des Hundes berichtete uns, dass der Hund vor einiger Zeit schon einmal vergiftet worden sei. Unser Patient hatte einen schlechten Kreislauf, sodass ich sofort einen Zugang legte und mit der stabilisierenden Infusionstherapie begann. Aufgrund des Vorberichtes erhielt er noch Valium und hoch dosiertes Kortison. Auf dem Weg in die Klinik überwachte ich permanent seinen Kreislauf, während meine Helferin das Auto steuerte. So hätte ich bei Komplikationen jederzeit eingreifen können.
In der medizinischen Kleintierklinik der LMU wurde sofort Blut abgenommen und dieses im hauseigenen Labor untersucht. Massiver Unterzucker konnte im Blutbild festgestellt werden. Ursache kann unter anderem eine Vergiftung sein, was hier aufgrund des Berichtes des Besitzers, der Dobermann sei schon einmal vergiftet worden, in den engeren Kreis des Möglichen rückt. Nach aufreibenden vier Tagen mit Stabilisierung des Kreislaufes und der symptomatischen Therapie der ständig wieder auftretenden Krämpfe konnte unser Patient in die Hände seiner glücklichen Besitzer gegeben werden.
Es kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass es sich hier um eine nicht vergiftungsbedingte Epilepsie handelt, die jederzeit wieder auftreten kann.