Notruftelefon: 01805 TIERRE 01805 84 3773* * 0,14 Euro/Min aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min aus dem Mobilfunknetz

Tierrettung rettet dreibeinige Mora

Die sechsjährige „Mora“ hat nur drei Beine, die rechte Vorderpfote wurde ihr vor vielen Jahren nach einem Unfall amputiert. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Eigentlich sollte es nur ein harmloser Spaziergang im Englischen Garten werden, doch fast hätte dieser mittägliche Ausflug am Feiertag Heilige Drei Könige für eine Münchnerin und ihren Hund „Mora“ in einer Katastrophe geendet.

Von Lea Grünberg und Dr. Gabor Horvath. Denn als die Frau eine gute Bekannte traf, freute sich ihr Deutsch-Kurzhaar so sehr, dass er sich mit der linken Vorderpfote in einem Karabiner verfing, den die Bekannte an ihrem Rucksack trug. Das Fatale daran: Die sechsjährige „Mora“ hat nur drei Beine, die rechte Vorderpfote wurde ihr vor vielen Jahren nach einem Unfall amputiert. Ausgerechnet das gesunde Bein wurde nun also so schwer verletzt.

Die Hundebesitzerin alarmierte sofort die Tierrettung. Als der diensthabende Tierarzt Dr. med.vet. Gabor Horvath am Einsatzort in der Keferstraße (Nähe Seehaus) eintraf, sah er sofort, dass der Hund unter großen Schmerzen litt. Der Veterinär legte einen venösen Zugang und verabreichte Mora ein starkes Schmerzmittel. Weil er jedoch vermutete, dass der Karabiner die Haut zwischen den Zehen durchtrennt hat, wollte er das Tier nicht vor Ort in Narkose legen, sondern es lieber gleich in die Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians- Universität zum Entfernen des Fremdkörpers bringen. Doch als sich Mora sichtlich beruhigte, die Schmerzen durch das Medikament nachließen, gab Dr. Horvath den Kampf um das gesunde Bein des Tieres nicht auf. Es gelang ihm noch vor Ort, den Fremdkörper aus der gesunden Pfote zu entfernen. Zum Glück hatte sich sein Anfangsverdacht nicht bestätigt: Der Karabiner hatte die Haut zwischen den Zehen nicht durchbohrt, sondern nur stark gequetscht. Die einzige gesunde Vorderpfote, die Mora besitzt, konnte also gerettet werden. Der Spaziergang war damit zwar beendet, aber die glückliche Hundebesitzerin konnte ihren verletzten Liebling aber wieder mit nach Hause nehmen. Auch die Gründerin und Vizepräsidentin der Tierrettung, Dr. Evelyne Menges, ist glücklich über die Rettung der Hündin: „Als Hundebesitzerin weiß ich nur allzu gut, wie es einem geht, wenn es dem geliebten Tier schlecht geht und es dringend Hilfe benötigt. Deshalb habe ich vor mittlerweile zwölf Jahren die Tierrettung ins Leben gerufen. Die rund 4000 Einsätze im Jahr zeigen auch, wie wichtig diese Institution in München geworden ist. Ich würde mir wünschen, dass auch in anderen Städten ein ambulanter Notfalldienst eingerichtet wird. Ein Fall wie der von Mora bestätigt mich darin, weiter am Ausbau unserer Organisation zu arbeiten – hätte Dr. Horvath nicht so beherzt reagiert, wäre die gesunde Pfote des Tieres wohl kaum zu retten gewesen“.