Täubchen mit sehr schweren Beinen
Ein „Happy End“ mit wenig Aufwand und großem Erfolg. Kürzlich wurde ich zu einer Taube gerufen, die „etwas“ an den Beinen hätte, so hießes beim Anruf. Bei der Untersuchung bemerkte ich, dass es sich um eine Jungtaube handelte, deren Zehen mit Fremdmaterial verklebt waren.
Von Dr. Sylvia Haghayegh. Zuerst hatte es den Anschein als wären die Zehen mit Fäkalien oder Kuhmist verklebt, die undefinierbare Masse roch jedoch nicht unangenehm.
Es hatte vielmehr den Anschein als wäre es Lehm oder dergleichen. Da die Taube in der Nähe einer Pferdeklinik gefunden worden war, lag der Verdacht nahe, dass die Taube evtl. in Mash (das ist ein warmer Brei aus Weizenkleie dem Leinsamen, Karottenraspeln, Haferflocken u.ä. beigemengt sein kann, den man geschwächten Pferden verfüttert) oder etwas Ähnlichem gefallen sein konnte.
Das Material an den Zehen war steinhart. Es ließ sich nicht mit den Händen abtragen. Daraufhin tauchte ich die Füße in ein lauwarmes Wasserbad ein, um so das Fremdmaterial aufzuweichen. Die ganze Prozedur war viel aufwendiger und schwieriger als erwartet. Das Material an den Zehen ließ sich erst nach sehr langer Aufweichzeit von den Zehen lösen. Schließlich ging doch alles gut und ich konnte alle Zehen frei bekommen. Das Resultat konnte sich sehen lassen (siehe Bild) und das Täubchen war sichtlich erleichtert. Da es sich noch um eine Jungtaube handelte und es nicht klar war, ob sie sich schon selbst versorgen konnte, bzw. ob sie überhaupt schon fliegen konnte, habe ich sie wieder zum Fundort gebracht, damit sie wieder in ihrem Familienzusammenhalt sein konnte. Ein „Happy End“ mit wenig Aufwand und großem Erfolg.