Verzweiflung für den Tierbesitzer Status epilepticus bei Kater Franz
Im Februar, gerade auf dem Weg zu einem anderen Einsatz, rief uns eine verzweifelte Tierbesitzerin an: Ihr Kater „Franz“ läge am Boden, zucke, und sei nicht ansprechbar, verliere Urin und speichele. Und dies seit ca. zehn Minuten.
Die geschilderte Situation ließ den Verdacht auf einen Status epilepticus (= Dauerkrampf) zu. Ein Notfall. Glücklicherweise konnten wir unseren ursprünglichen Einsatz verschieben und waren auch noch in der richtigen Gegend unterwegs, sodass wir zehn Minuten später bei unserem Patienten eintrafen. Vor Ort bestätigte sich der Verdacht eines Status epilepticus. Es wurden sofort die ersten Notfallmaßnahmen getroffen. Zunächst begannen wir mit einer rektalen Gabe eines Antikonvulsivums (=krampflösendes Mittel). Dieses Medikament sollte jeder Tierbesitzer, dessen Tier bereits einen epileptischen Anfall hatte, als Notfallmedikament zu Hause haben. Es kann leicht rektal appliziert werden und löst in vielen Fällen den Krampf.
Bei Kater Franz war es der erste Anfall, weshalb kein Notfallmedikament vorrätig war. Dies wurde von uns übernommen. Da der Krampf sich in diesem Falle damit nicht vollständig lösen ließ, wurden weitere therapeutische Schritte eingeleitet.
In der Untersuchung stellte sich jedoch ein weiteres Problem heraus. Das Herz des Katers schlug nicht regelmäßig. Hierfür erging der Rat zu einer zeitnahen EKG-Untersuchung in der Tierklinik. Nach einem Status epilepticus ist es immer ratsam, das Tier zur weiteren Überwachung, Ursachenfindung und Einstellung oder Beginn einer antiepileptischen Therapie in eine Tierklinik zu bringen. Auf dem Weg in die Tierklinik übernahm ich die Überwachung des Katers hinten im Auto, um bei erneuten Krampfanzeichen rechtzeitig und schnell eingreifen zu können. In der Tierklinik angekommen, wurde Franz sofort untersucht und stationär aufgenommen. Leider konnte ihm trotz großer Bemühungen nicht mehr geholfen werden.