Gefangen in der Tiefgarage Sperber im Netz
Am 17. August sind wir am Vormittag beim Landeskriminalamt in der Barbarastraße 4 in München. Ein Sperber hatte sich am Vortag in die Tiefgarage verirrt und kam aus eigenen Kräften nicht mehr heraus.
Die Garage hat einen Aufbau, durch den Tageslicht einfallen kann und die‐ ser ist mit Netzen gegen das Eindrin‐ gen von Vögeln gesichert. Instinktiv versuchte der kleine Greifvogel nach oben zu entkommen, saß damit aber zwischen den Netzen wie in einer Voli‐ ere fest. Mit Leiter und Kescher konn‐ ten wir ihn fangen, und nach einer kurz‐ en Untersuchung ist klar, weder die Netze noch die Bergung haben den Sperber verletzt.
Kurz darauf konnte er wieder in die Freiheit entlassen werden und flog auf den nächsten hohen Baum. Je nach Greifvogel kann das Fangen und Unter‐ suchen nicht ungefährlich sein. Spitze Schnäbel und kräftige Fänge können mitunter schwere Verletzungen verur‐ sachen, und bei allen Sicherheitsmaß‐ nahmen darf auch der Vogel nicht zu Schaden kommen.
Der Sperber ist neben dem Mäusebussard der am häufigsten vorkommende Greifvogel in Europa, sieht ein bisschen aus wie ein Mini-Habicht. Der Greifvogel jagt eher kleinere Vögel und überwintert in Spanien oder in Frankreich. Faszinierend sind seine rasanten Jagdmanöver bei denen er pfeilschnell seine Beute fasst. Der Sperber bevorzugt Wälder mit einem alten und hohen Nadelbaumbestand. Immer öfter findet man ihn aber auch in siedlungsnahen Gärten und Parks.