Rocky von Hund fast totgebissen
Frau V. wollte noch einmal mit ihrem vierbeinigen Freund Rocky vor dem Schlafen gehen eine Runde drehen. Langsam und bedächtigschreitet die ältere Dame voran, da sie seh- und körperbehindert ist.Plötzlich – ein lautes Jaulen undAufschreien ihres Hundes, dann Rufe eines Mannes, der seinem Hund befiehlt, von Rocky abzulassen.
Von Judith Brettmeister. Da die alte Dame kaum etwas erkennen kann, kann sie ihrem elfjährigen Rüden in dieser Situation auch nicht helfen. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als hilflos zu warten, bis der andere Hundehalter seinen Hund in den Griff bekommt und Rocky so von seinem Peiniger befreit wird.
Nachdem wieder Ruhe einkehrt und die Beißerei ein Ende genommen hat, kommt Rocky zu seinem Frauchen zurück. Frau V. nimmt wahr, dass sich der andere Hundehalter trotz Aufforderungsruf davon schleicht. Ihr bleibt nichts anders übrig als mit ihrem Vierbeiner nach Hause zu gehen und bis zum nächsten Morgen zu warten, um einen Nachbarn zu Hilfe zu rufen, der sich den Hund einmal näher anzuschauen soll.
Dieser bemerkt, dass mit Rockys rechtem Vorderbein etwas nicht stimmt und alarmiert die aktion tier-tierrettung münchen. Dr. Gabor Horvath, der an diesem sonnigen Wochenende Dienst hat, erkennt bei Ankunft sofort, dass sich der Rüde eine Fraktur des Unterarmes zugezogen haben musste. Da Rocky erhebliche Schmerzen verspüren muss, wird er sofort mit einem starken Schmerzmittel behandelt. Trotz der wenigen finanziellen Mittel, die Frau V. vorzuweisen hat, stimmt sie einem Transport in die Chirurgische Tierklinik der Universität München zu, damit ihrem Hund schnell geholfen werden kann. Unter Tränen werden die Seniorin und ihr treuer Gefährte auf schnellstem Wege in die Klinik gebracht, wo Rocky sofort behandelt wird. Die Untersuchung zeigt zahlreiche zum Teil ziemlich tiefe Bissverletzungen überall in Rockys Körper. Ebenso bestätigt sich Dr. Horvaths Verdachtsdiagnose eines sogar zweifachen Bruches des Unterarmes. Dieser wird mit einem Stützverband stabilisiert und das Tier durch Infusion, Antibiotika und weiterer Schmerzmedikamente weiter stabilisiert. Nach einiger Zeit ließ der Zustand des alten Hundes es zu, dass dieser operiert und der Bruch versorgt werden konnte.
Nun belasteten Frau V. nicht nur die Sorgen um ihren schwer verletzten Hund, sondern auch ein riesiger Berg an Kosten, den sie unmöglich alleine bewältigen konnte. Dank eines bewegenden Artikels in der „TZ“ mit einem Spendenaufruf, fühlten sich sehr viele Münchner Tierfreunde aufgerufen, Frau V. bzw. Rocky zu helfen, die OPKosten zu bewältigen. Sehr ergreifend war auch, dass einige Zeitungsleser, die selbst nur über eine kleine Rente verfügen, spontan bei der Tierrettung München vorbei kamen und spendeten. Ganz herzlichen Dank an all diese Tierfreunde, denen das Schicksal von Rocky und seinem Frauchen nicht egal war.
Insgesamt wurden 2600,00 EUR für die tierärztliche Behandlung von Rocky gespendet. Wir sagen ganz herzlich Dankeschön!