Katze mit zerquetschtem Bein gerettet
In Nymphenburg vermisste eine Familie ihre Katze bereits seit einer Woche. Sie hatte an vielen Stellen nach der Katze gesucht und um nichts unversucht zu lassen, hatten sie in der Umgebung Suchmeldungen aufgehängt. Dann kam nach acht Tagen der erlösende Anruf eines Finders. Dieser hatte durch Zufall eine Katze kläglich miauen gehört.
Von Dr. Sylvia Haghayegh und Judith Brettmeister. Das schmerzerfüllte Klagen des Stubentigers kam von einem Grundstück, welches von einer großen Thujenhecke umschlossen war und an einer dicht befahrenen Straße lag. Umso erstaunlicher war es, dass der Mann die Katze durch all den Straßenlärm gehört hatte. Problemlos konnte er das Grundstück betreten und fand das Tier neben einem gewaltigen Betonblock, der wohl zu einer Garteneinfassung gehörte. Beim Näherkommen musste der Tierfreund feststellen, dass das rechte Hinterbein der Katze unter diesem Betonblock eingequetscht war.
Allein schaffte er es nicht, den Betonpfosten anzuheben. Dann fielen ihm die Zettel ein, die überall an den Straßenbeleuchtungsmasten hingen, mit denen nach einer Katze gesucht wurde. Er rief dort an und die Katzenbesitzerin, nicht unweit wohnend, war augenblicklich an Ort und Stelle. Aber als sie versuchte die Katze von dem Betonblock zu befreien, biss der Vierbeiner vor lauter Schmerzen erst einmal kräftig zu. Außerdem hatten die Katzenbesitzerin und der Finder mittlerweile die Sorge, dass die Katze, sobald sie von dem Monsterstein befreit wäre, fluchtartig das Weite suchen würde. Die aktion tier-tierrettung münchen wurde gerufen. Vor Ort erkannte Tierärztin Dr. Sylvia Haghayegh sofort das Problem und stülpte prophylaktisch den Kescher über das Fellbündel. Kaum war der Betonblock hochgehoben, schnellte die Katze in den Kescher.
Doch das Bein sah schlimm aus. In ihrem Kampf sich zu befreien, hatte sich das Tier mehrmals um die eigene Achse gedreht, zudem handelte es sich um einen offenen Bruch und der Fuß fing bereits zu faulen an. Entlang der ganzen Wunde hatten sich bereits Fliegenlarven angesiedelt. Die Katze muss um ihr Leben geschrien haben.
Aufgrund des Zustandes der Wunde konnte die Veterinärin fast mit Sicherheit annehmen, dass die Unglückskatze seit acht Tagen in der Betonfalle saß. Der Betonblock war anscheinend hochkant aufgestellt gewesen. Das Tier muss darauf gesprungen sein und war mit ihm so umgestürzt, dass der massive Stein das Bein der Katze unter sich begrub. Schnell applizierte Dr. Haghayegh ein hochwirksames Schmerzmittel und fuhr die Katze in die Tierklinik der Universität München. Das Bein konnte leider nicht mehr gerettet werden. Aber die Katze ist mittlerweile wieder zu Hause und wohlauf. Sie kommt auch mit ihrer Behinderung gut zurecht.
Dieser Fall ereignete sich im Herbst 2010. Wäre es im Winter geschehen, hätte das Tier wohl durch die Kälte keine Chance gehabt zu überleben.