Ein Tierrettungseinsatz mit Blasrohr Hund Lucky ist durch Schmerzen aggressiv
Es war ein Anruf ganz besonderer Art, der uns am 24. Dezember 2015 um 12 Uhr erreichte: Ein Ehepaar ging mit seinem Hund Lucky in Aschheim mittags spazieren. Ihr 9 Jahre alter Hund habe seit längerer Zeit schon Probleme mit der Hüfte.
Beim Spaziergang hatte er sich nun hingelegt und wollte nicht mehr aufstehen. Sie wollten ihm helfen, doch er ließ sie nicht an sich heran und wurde sehr aggressiv. In ihrer Not haben sie ihn an einem Wegkreuz angebunden und hofften jetzt auf Hilfe von der Tierrettung München, da ihr Hund offenbar starke Schmerzen hat.
Nach kurzer Zeit waren wir mit unserem Einsatzwagen vor Ort und sahen den großen, ca. 45 kg schweren am Pfosten angebundenen Hund. Er war inzwischen wieder fähig zu gehen und stand allen Personen gegenüber in aggressiver Gebärde. Wir kamen nicht an ihn heran, um ihm einen Maulkorb für die weitere Behandlung überzuziehen. Die einzige Möglichkeit war nun eine Distanzimmobilisation mit Blasrohr. Wir baten die Besitzer, sich vor unserem Blasrohreinsatz ins Auto zu setzen, falls sich der Hund nach der Injektion doch losreißen könnte. Dann verabreichten wir dem Hund die Narkose über das Blasrohr, nach 15 Minuten war er betäubt. Anschließend konnten wir ihm ein Venenverweilkatheter legen für die für Aufrechterhaltung der Narkose und schnelleres Eingreifen bei einem Narkosezwischenfall. Jede Narkose birgt große Risiken, worüber wir die Besitzer vorher aufgeklärt hatten. Noch unter Narkose brachten wir Lucky ins Tierheim, nachdem wir vorher mit dem Tierheimpersonal alles abgesprochen hatten. Im Tierheim wurde ihm dann für ein schnelleres Aufwachen ein Gegenmittel gegeben. Wir haben keine weiteren Informationen erhalten, was mit Lucky anschließend passiert ist. Seine Besitzer konnten ihn nicht mehr führen. Dieser auch nicht so oft für uns vorkommende Blasrohr- Einsatz hat insgesamt 3 Stunden gedauert.