Hündin stürzt vom Balkon
Es ist ein äußerst tragischer Fall, aber einer mit einem Happyend: Am Donnerstagnachmittag gegen 14.30 Uhr meldete sich eine Dame bei unserer diensthabenden Tierärztin Dr. Sylvia Haghayegh. Die Anruferin war völlig außer sich und gab an, ein Hund sei gerade eben aus dem Fenster einer der Wohnungen in den oberen Etagen geworfen worden.
Von Lea Grünberg. Das Tier sei nun völlig apathisch und könne sich keinen Schritt mehr fortbewegen. Zum Glück sollten sich diese Angaben später als Fehleinschätzung herausstellen.
Vielmehr war das Tier vorübergehend beim Sohn der eigentlichen Besitzerin zu Gast, weil diese in Urlaub gefahren war. Der Hund hatte den für ihn fremden Balkon betreten, war durch dessen breite Lücken im Geländer geschlüpft und aus dem zweiten Stock nach unten gestürzt.
Dabei hatte sich die 15 Jahre alte Hündin einen Schock zu gezogen, die Vitalwerte zeigten sich aber stabil und auch sonst schien das Tier sich bei dem Sturz keine weiteren sichtbaren Verletzungen zugezogen zu haben, wie Dr. Haghayegh sofort nach ihrer Ankunft am Einsatzort bei der Untersuchung feststellte. Die Tierärztin legte ihr einen venösen Zugang und verabreichte ihr ein starkes Schmerzmittel mit beruhigenden und sedierenden Eigenschaften. Zur Sicherheit ordnete die Veterinärin aber an, in der chirurgischen Tierklinik der LMU Röntgen-Aufnahmen vom Brust- und Bauchraum zu machen, um etwaige innere Verletzungen ausschließen zu können. Nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch hat die Hündin ihren Sturz ohne weitere gesundheitliche Schäden überstanden.
Die Vizepräsidentin und Gründerin der Tierrettung München e.V., die CSU-Stadträtin und Rechtsanwältin Dr. Evelyne Menges: „Diese Hündin hatte einen echten Schutzengel! Wie schön, dass ihr bei diesem Unglück nicht mehr zugestoßen ist. Aber ich appelliere an alle Hundebesitzer, ihre Lieblinge nicht unbeaufsichtigt zu lassen und Fenster wie Balkone entsprechend hundesicher auszustatten. Denn dieser Fall ist leider kein Einzelfall: Wir werden immer wieder zu Unglücken und Unfällen dieser Art gerufen. Also bitte aufpassen“.