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Vogelgrippe in München Graugans im Verdacht

Foto: © Tierrettung München

von: Julia Karell
Tierärztin Tierrettung München e.V.

Rettungseinsätze –

Am Abend des 04.02.2023 erhielt die Tierrettung München einen Anruf im Sinne des Seuchenschutzes: Zwei Passanten hatten im Westpark eine Graugans gefunden, die offensichtlich krank zu sein schien. Da momentan in München wieder die Geflügelpest ausgebrochen ist, machte sich unser Team sofort bereit, um das Tier vor Ort zu untersuchen.

In voller Ausrüstung mit Ganzkörperanzügen, Handschuhen, Masken und Schuhüberziehern wurde das Tier behutsam eingefangen und untersucht: Es zeigte typische Symptome für die Vogelgrippe. Um die Ausbreitung dieser hochansteckenden Infektion einzudämmen, musste das Tier leider sofort erlöst werden. Die Feuerwehr kam ebenfalls zur Fundstelle, um das Tier luftdicht abzutransportieren. Seitdem am 16. Januar 2023 ein Schwan in München amtlich bestätigt erkrankt war, wurden viele weitere erkrankte oder verstorbene Tiere an der Isar gemeldet, deshalb fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Informationen zusammen, die Sie zu Ihrem und dem Schutz Ihres Haustieres kennen sollten.

Was ist die Vogelgrippe?

Die Vogelgrippe (auch: aviäre Influenza oder Geflügelpest) ist eine virale Infektionskrankheit deren natürliche Wirte Wasservogelarten sind. Also vor allem Schwäne, Gänse, Enten etc. Als sogenanntes Reservoir sind deren Krankheitssymptome zwar meist geringer ausgeprägt als bei Hühnervögeln, aber sie tragen erheblich zur Weiterverbreitung der Infektion bei. Typische Krankheitsanzeichen der Geflügelpest sind Apathie, Atemwegserkrankungen (Atemnot, Niesen, Husten, Nasenausfluss), Durchfall, Schwellungen und Blauverfärbungen des Kopfes oder der Beine, zentralnervöse Störungen und vermehrt tote Tiere.

Ist die Vogelgrippe für mich oder mein Haustier ansteckend?

Eine Ansteckung mit dem Geflügelpestvirus ist zwar auch beim Menschen möglich. Das Risiko wird jedoch als gering eingeschätzt. Infektionen beim Menschen sind absolute Ausnahmen und bisher ohne ernsthafte Erkrankung verlaufen.

Laut Bundestierärztekammer können sich Katzen durch das Fressen von infiziertem Geflügelfleisch anstecken und erkranken. Eine Erkrankung von Hunden ist nicht bekannt, aber die Vierbeiner können den Erreger verbreiten. Deshalb sollte man mit Hunden vorsichtshalber nicht in Gebieten spazieren gehen, in denen tote Wildvögel gefunden wurden.

Wie kann ich mich / uns schützen?

Es wird empfohlen, Hunde und Katzen im Uferbereich an Gewässern nicht frei laufen zu lassen, um den direkten Kontakt zu vermeiden. Tote Wildvögel sollten nicht angefasst werden. Außerdem gilt momentan ein Fütterungsverbot für Wildvögel (außer Singvögel) in München.

Was tun, wenn man kranke Vögel sieht?

Wenn vermehrt tote oder auffallend kranke Vögel am selben Ort aufgefunden werden, rufen Sie bitte das Veterinäramt unter der Telefonnummer 089 233-39613, an oder schreiben Sie eine E-Mail an: veterinaeramt.kvr[at]muenchen.de.

 
Julia Karell

Julia Karell
Tierärztin Tierrettung München e.V.

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