Fuchswelpe aus Fußballtor gerettet
Anfang Mai ging ein Notruf bei den Tierärzten der Münchener Tierrettung ein. Die Anruferin aus Bogenhausen berichtete, dass sich auf dem Nachbargrundstück ein kleiner Fuchs in einem Fußballtor verfangen hat. Die Polizei hatte sie bereits verständigt. Wir klärten den Einsatz mit der Hausverwaltung des Grundstücks. Diese gab die Erlaubnis, das Grundstück zu betreten und schickte zur Unterstützung den Hausmeister.
Die Situation vor Ort war dramatisch. Der Fuchswelpe hing mit seinem stark eingeschnürten rechten Vorderbei im Fußballtornetz. Das Bein und der Brustkorb waren von den Schnüren so stark umwickelt, dass sich der Kleine nicht bewegen konnte. Wahrscheinlich war das arme Tier vor Stunden in das Netz hineingeraten, denn Nachbarn hörten bereits um fünf Uhr Tierschreie, die dann aufhörten. Durch verzweifelte Befreiungsversuche hatte sich der Arme dann immer fester eingeschnürt.
Wir befreiten den Fuchswelpen durch mühsames Herausschneiden aus dem Netz und Durchtrennen aller Schnüre, die das rechte Vorderbein im Schulter- und Ellenbogenbereich fest abschnürten.
Der Hausmeister hielt dabei vorsorglich den Kescher. Das Jungtier wehrte sich jedoch kaum. Bei der anschließenden Untersuchung war deutlich, dass eine sofortige Entlassung in die Freiheit leider nicht möglich war. Das Jungtier war zwar kräftig und gesund, aber das Vorderbein hing schlaff herunter in der sogenannten Kusshandstellung. Eine Schädigung der Nerven durch die Abschnürung war möglich. Nach der tiermedizinischen Erstbehandlung wurde der Patient zur weiteren Versorgung in das Münchener Tierheim gebracht. Bei der Einlieferung zeigte sich schon eine deutliche Besserung. Der kleine Fuchs hielt die Pfote im Sitzen normal und trat leicht auf. Die Einschnürung hat zum Glück nicht zu einer dauerhaften Schädigung der Gliedmaße geführt.
Das Jungtier erholte sich schnell und konnte noch am selben Tag wieder in der Nähe des Fuchsbaus ausgesetzt werden.