Fuchsrettung am Mittleren Ring
Am 19. April 2008 um 15:00 Uhr erreichte mich und meinen Assistentin ein Notruf von Passanten, die ein kleines, lebloses Tier am Westpark unter einer Brücke in der Garmischer Straße gefunden haben. Unverzüglich eilten wir mit dem Notfallwagen zu der beschriebenen Stelle.
Von Tierarzt Daniel Prengel. Dort wurde uns von den besorgten Spaziergängern ein kleiner Fuchs, liebevoll in eine Jacke eingewickelt, übergeben. Der Zustand des erst wenige Wochen alten Tieres war sehr ernst. Er fühlte sich sehr kalt an und durch die Unterkühlung war sein kleiner Körper ganz steif. Vermutlich hatte das Muttertier seinen Schützling zurück gelassen, als es sich aus irgendeinem Grund erschreckte und davon lief. An dieser Stelle herrscht sehr viel Verkehr und es laufen viele Spaziergänger mit Hunden vorbei.
Unverzüglich ließ ich ihm Flüssigkeit (Elektrolytlösung) zukommen und spritzte ihm Glucose, damit der kleine Körper wieder erste Kräfte sammeln konnte. Da außer der massiven Unterkühlung keine weiteren Erkrankungen oder Verletzungen zu bemerken waren, entschloss ich mich zu einem Transport in das Tierheim in Riem. Während der Fahrt dorthin wurde der Körper zum Aufwärmen in eine Decke mit Wärmekissen eingewickelt und von meinem Helfer auf seinem Schoß umsorgt.
Bereits nach kurzer Zeit bemerkten wir eine deutliche Besserung seines Zustandes. Er hob den Kopf und suchte das Gesäuge seiner Mutter. Dabei gab er leise, hungrige Laute von sich. Im Tierheim angekommen, übergaben wir unseren nun schon sehr viel muntereren Gast dem Personal. Auf Nachfrage am nächsten Tag wurde uns berichtet, dass es ihm gut geht und dass er an eine Fuchsaufzuchtstation weiter vermittelt wurde, in der er zu einem kräftigen großen Fuchs heranwachsen kann.