Einsatz zwischen Tür und Angel
Liebe Patientenbesitzerinnen und Patientenbesitzer, die Corona Pandemie bringt es mit sich, dass wir aufgrund der Hygienemaßnahmen Wohnungen nicht betreten dürfen. Es gibt aber auch Einsätze, die es unbedingt erfordern, eine Wohnung zu betreten, um ein Tier aus einer Notsituation heraus zu retten. Und dann gibt es Einsätze, die „zwischen Tür und Angel“ stattfinden. In einem Fall allerdings nahm der Patient die Redewendung allzu deutlich.
Am Montag, den 01.02.2021 wurde die Tierrettung München zu einem Einsatz gerufen, bei dem eine Katze mit der Pfote zwischen Tür und Türrahmen feststeckte. Das kläglich schmerzhafte Miauen und Schreien der Katze war bereits im Hintergrund während des Anrufes zu vernehmen. Glücklicherweise war der Einsatzort um die Ecke und die Zeit bis zum Eintreffen des Tierarztes und der Assistentin sehr kurz.
Am Einsatzort angekommen, ging es schnell mit dem Equipment in den fünften Stock in eine Schwabinger Altbauwohnung, aus der man schon ein Hämmern und Klopfen hörte und das Miauen der Katze, deren Vordergliedmaße nach wie vor im Türspalt klemmten. Zur Hilfe geeilte Nachbarn waren bereits dabei die Tür aus den Angeln zu heben, während der Patientenbesitzer geistesgegenwärtig die Tür soweit offen hielt, um schwerwiegende Schäden an Knochen und Weichteile der Pfote möglichst zu vermeiden.
So ergab es sich, dass der Patient just in dem Moment, als die Tierrettung München eintraf, befreit wurde. Im Anschluss musste die Katze jedoch noch die tierärztliche Untersuchung über sich ergehen lassen. Noch im Beisein des Rettungsteams, als wäre nichts gewesen, sprang die Katze durch die Wohnung, aufs Fensterbrett und wieder runter. Bei der tierärztlichen Untersuchung konnten keine Hinweise auf Frakturen gestellt werden, jedoch war ein geringgradiges Weichteiltrauma durch die vorausgegangene Quetschung feststellbar. Der Patient wurde mit einem Schmerzmittel versorgt und zur Beobachtung beim Patientenbesitzer belassen.
Einsätze dieser Art gibt es immer wieder. Vor allem junge Katzen, welche im Spiel alle möglichen Ecken ausloten und versuchen sich durch zu hangeln oder hinein zu quetschen, sind von dieser Gefahr betroffen. Kommt dann ein unglücklicher Windstoß mit dazu und schließt sich die Tür, kann das Ganze aber auch einmal dramatischer enden. Deshalb empfiehlt es sich Türstopper oder Türkeile zu nutzen, um übermütige Vierbeiner vor dieser Gefahr zu bewahren.