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Gefährliche Nadel Dackel Mela

Dackel Mela ist glimpflich davongekommen.
Dackel Mela ist glimpflich davongekommen. Foto: © Tierrettung München

von: Denis Haug
Tierarzt bei der Tierrettung München e.V.

Rettungseinsätze –

Es war mal wieder alles andere als ein entspannter Samstagnachmittag, besonders nicht für die kleine Dackeldame, der wir zur Hilfe eilten. Die besorgte Besitzerin schilderte uns am Telefon, dass ihre Hündin seit ein paar Tagen schlecht gefressen habe. Daraufhin habe sie ins Maul der Hündin geschaut und eine Nadel entdeckt, die quer im Rachen steckte.

Etwas ungläubig machten wir uns auf den Weg und wurden an der Tür freudig von der Hündin empfangen. Als diese aber verstand, dass wir wegen ihr gekommen waren und nicht wegen der Katze, die mit ihr in der Wohnung wohnt, schlug die Freude schnell in Furcht um. Zuerst probierten wir, ihr einen Keil zwischen die Zähne zu klemmen, um ihr in den Hals schauen zu können. Diesen spuckte sie uns aber immer wieder vor die Füße. Um eine Untersuchung möglich zu machen, mussten wir die Hündin sedieren.

Nachdem sie müde wurde, konnten wir ihr endlich in das Maul schauen. Und tatsächlich – eine Nadel steckte quer in ihrem Rachen. Aber leider so weit hinten, dass es sehr schwer war, diese zu greifen. Mit viel Geduld gelang es uns dann tatsächlich doch, und wir konnten die Nadel fassen, bogen sie in der Mitte, um das Zahnfleisch zu schützen und konnten sie dann herausziehen. Nachdem wir feststellten, dass keine größeren Verletzungen in der Maulhöhle zu finden waren, konnten wir mit einer erneuten Spritze die Sedation aufheben und die Hündin wieder ihren überglücklichen Besitzern übergeben.

Nach der Narkose erwachte Mela schnell wieder zum Leben.
Nach der Narkose erwachte Mela schnell wieder zum Leben. Foto: © Tierrettung München

Vorsichtshalber bekam sie für den nächsten Tag noch ein Schmerzmittel, bis die kleine Verletzung in der Maulhöhle besser war. Es bleibt die Frage offen, wie die Nadel in den Hund kam. Dieses Geheimnis wird die Hündin wohl für sich behalten. Nichtsdestotrotz waren alle erleichtert, dass eine Fahrt in die Klinik erspart blieb und die Hündin so glimpflich davonkam.

 

Denis Haug
Tierarzt bei der Tierrettung München e.V.