Wildtierwaise im Herbst Babykaninchen
Neben den vielen Igelkindern, die uns im Herbst gebracht wurden, weil sie verletzt, krank oder geschwächt waren, haben wir auch ein winziges Kaninchenbaby bekommen, das unterkühlt aufgefunden wurde. Die Anrufer dachten, es wäre ein Eichhörnchen Baby. Es war noch haarlos und mit geschlossenen Augen, so wie viele neugeborene Tierbabys. Eichhörnchen haben jedoch schon bei der Geburt relativ lange Schwänzchen.
Das kleine Herbstkaninchen war erst wenige Tage alt, unterkühlt und hatte eine kleine Wunde und wurde nicht weit von uns entfernt gefunden. Wir übernahmen nach der Untersuchung die Erstversorgung mit Wärme, Elektrolytflüssigkeit und Bauchmassage. Meine Assistentin Natasa Pesits brachte es kurze Zeit später noch am selben Tag zu den Wildtierwaisen. Als wir uns nach dem Baby erkundigten, freuten wir uns zu hören, dass es ihm gut ging.
Verwaiste Tierbabys sollten am besten direkt in die Wildtierstation des Tierheims oder zu dem Wildtierwaisenverein gebracht werden, weil sie intensive Pflege brauchen mit Wärme, häufigen Fütterungszeiten, Bauchmassage.
Je jünger sie sind, desto arbeitsund zeitintensiver ist ihre Versorgung. Als mobiler tierärztlicher Notdienst können wir diese Pflege nicht übernehmen. Wir haben keine Station und bringen unsere Wildtierpatienten, sobald es möglich ist, zur weiteren Versorgung ins Tierheim Riem, die Vogelklinik oder Klinik für Heimtiere in Oberschleißheim, meistens am nächsten Vormittag.
Anrufer von verwaisten Jungtieren beraten wir entsprechend, das Tierchen mit Wärme zu versorgen und es so schnell wie möglich, am besten nach telefonischer Rücksprache, ins Tierheim oder zu den Wildtierwaisen (Eichhörnchen, Kaninchen, Siebenschläfer und Hasen) zu bringen. Wenn man versucht, Tierbabys eigenständig zu versorgen und zu füttern, kann es leicht zu schwerwiegenden Fehlern kommen – etwa wenn sich das Jungtier verschluckt und Flüssigkeit in die Lunge gerät. Das kann im schlimmsten Fall zum Ersticken oder zu einer Lungenentzündung führen.