Gelungene Auswilderung Autounfall mit Marder
Um vier Uhr in der Nacht wurden wir wegen eines angefahrenen Marders angerufen. Dieser konnte uns gleich in die Dienststelle gebracht werden. Das Marderweibchen war sehr apathisch und befand sich im Schock.
Bei der Untersuchung stellten wir eine Hautverletzung am Kinn fest. Ansonsten waren keine weiteren äußeren Verletzungen zu sehen oder zu ertasten. Die Patientin war jedoch deutlich geschwächt, weshalb sie zunächst stabilisiert werden musste. Sie wurde mit einem starken Schmerzmittel sowie einer Infusion behandelt, um Kreislauf und Flüssigkeitshaushalt zu unterstützen. Die Wunde am Kinn wurde lokal gereinigt, desinfiziert und fachgerecht versorgt.
Am nächsten Morgen wurde das Tier zur weiterführenden Diagnostik und Behandlung in die spezialisierte Kleinsäugerklinik in Oberschleißheim überstellt. Dort erfolgte eine umfassende Untersuchung inklusive Röntgendiagnostik. Zum Glück konnten auch hier keine weiteren Verletzungen festgestellt werden, was die Prognose deutlich verbesserte.
Nach abgeschlossener Behandlung und vollständiger Genesung konnte sie schließlich in einem geeigneten Lebensraum wieder ausgewildert werden – gesund, kräftig und bereit für ein Leben in Freiheit.