Auch Katzen können Diabetes bekommen
In den Morgenstunden des 21. Februar 2009 rief mich eine Dame an, die mir mitteilte, dass ihre Katze massiv erbricht und ganz schwach ist. Vor Ort fand ich eine stark übergewichtige Katze vor, die vor Schwäche keine drei Schritte gehen konnte.
Von Daniel Prengel. Ich habe ihr ein Antiemetikum (Arznei gegen Erbrechen) gegeben und sie in die Universitätsklinik gebracht. Dort wurde sofort mit der Infusionstherapie begonnen.Eine Nachfrage einige Tage später ergab, dass die Katze vermutlich eine Pankreatitis (Bauchspeichel-drüsenentzündung) hatte bzw. noch hat. Auslöser für eine Pankreatitis kann unter anderem auch Übergewicht sein. Daraus hat sich vermutlich ein Diabetes mellitus, eine sekundäre Diabetes, entwickelt. Nicht nur wir Menschen, sondern auch Hunde, Katzen und andere Haustiere können an Diabetes erkranken. Aber genauso wie bei uns kann die Erkrankung bei rechtzeitigem Erkennen und regelmäßiger Kontrolle mit Insulin gut behandelt werden.
Erste Anzeichen, die eine Vorstellung beim Tierarzt empfehlenswert machen, sind eine vermehrte Futteraufnahme bei gleichzeitiger Gewichtsabnahme und vermehrtes Trinken bei gesteigertem Urinabsatz. Wird Diabetes nicht rechtzeitig diagnostiziert, kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Durch eine Umstellung des Körperstoffwechsels sammeln sich vermehrt die so genannten Ketonkörper an, die zur Übersäuerung und letztendlich zur Austrocknung des Körpers führen. Die Tiere sind dann apathisch, erbrechen stark und verweigern die Nahrungsaufnahme. Unbehandelt versterben die Tiere im Allgemeinen.
Die Folgeerkrankung „Ketoazidose“ kann nur durch eine intensive, langwierige Therapie mit ungewissem Ausgang behandelt werden. Als eine der Hauptursachen für die Entwicklung eines Diabetes mellitus kann bei der Katze Übergewicht genannt werden. Beim Hund spielen eher andere Erkrankungen, die als Folge Diabetes auslösen, und das Erbgut eine Rolle.