Wenn die Gefährten zu Senioren werden
Jeder kennt die Alterserscheinungen von älteren Mitmenschen. Das Gehör wird schlechter, das Gedächtnis, die Kondition etc. Auch unseren vierbeinigen Gefährten geht es im Alter nicht anders, zumal unsere Haustiere auch ein immer höheres Alter erreichen können.
Wir müssen uns also bewusst machen, dass Hunde- und Katzensenioren nicht nur Eigenheiten haben, sondern schlichtweg Alterserscheinungen vergleichbar zum Menschen zeigen können.
Die ersten Anzeichen, dass sich das Alter beim Vierbeiner bemerkbar macht, sind u.a. schlechter werdende Sinne. So kann es sein, dass ein nicht durchgeführtes Kommando mit einem schwindenden Gehörsinn zu tun hat und nicht zwingend ein Zeichen für Ungehorsam ist. Andere Sinne wie das Sehen und der Geruchssinn müssen hier ebenfalls angesprochen werden. In der gewohnten Umgebung finden sich die Tiere trotz schlechter werdendem Augenlicht zurecht. Wird aber bspw. ein Möbelstück umgestellt, kann es u.U. zu Kollisionen kommen. Wenn die Fresslust abnimmt, muss nicht unbedingt eine Erkrankung vorliegen. Eventuell ist das Futter nicht mehr so attraktiv, da der Geruch des Futters nicht mehr ausreichend wahrgenommen wird. Manche Tiere fressen besser, wenn die Futterportion leicht angewärmt angeboten wird, da der Geruch dadurch intensiviert wird. Auch die allgemeine mentale Leistung kann schwinden. Man spricht beim Tier ebenfalls von Altersdemenz. Bemerkbar wird diese wenn der Vierbeiner z.B. ziellos in der Wohnung umherstreift, in einer Ecke stehenbleibt und dort verharrt ohne erkennbaren Grund. Auch Lautäußerungen (u.a. tiefes Maunzen, Jaulen), die bisher nie bekannt waren, können neben Schmerzen ein Anzeichen für Demenz sein.
Beim alternden Tier können auch Einschränkungen in Bezug auf die Bewegungslust und -fähigkeit beobachtet werden. Der Hund kommt morgens nur sehr schleppend und steif aus dem Körbchen für das morgendliche Gassi, die Katze möchte nicht mehr so gerne auf die bisher so geliebten erhöhten Ruheplätze springen – all das können u.a. Hinweise auf arthrotische Veränderungen sein.
Bei all diesen geschilderten Auffälligkeiten und auch anderen Symptomen (u.a. vermehrtes Trinken, vermehrter Urinabsatz, allgemeine Leistungsschwäche, Hautknoten, Inkontinenz) kann Ihnen Ihr Haustierarzt beratend zur Seite stehen, ob ggf. mit Medikamenten eine Linderung der Symptome erreicht werden kann oder ob auch weitergehende Untersuchungen nötig sind, da natürlich auch Erkrankungen im höheren Alter des Tieres häufiger werden und im besten Falle in einem frühen Stadium erkannt werden sollten. Denn so kann eventuell der Krankheitsverlauf etwas verzögert und die Lebensqualität des Tieres so gut wie möglich gewahrt werden.
Abschließend ist zu sagen, dass wir unseren Vierbeiner bewusst durch alle Lebensabschnitte begleiten und das damit verbundene Verhalten bzw. Veränderungen verstehen und einschätzen lernen sollten.