Mode nach Maß? – Designerhunde
Hunde gehören nach wie vor zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. In den deutschen Haushalten leben ca. fünf Millionen Hunde. In der jüngsten Vergangenheit entwickelte sich ein neuer Trend unter den Hundeliebhabern: Designerhunde. Sie entstehen aus gezielten Kreuzungen verschiedener Rassehunde. So werden Beagle mit Mops gekreuzt oder Labrador mit Pudel. Mit neuen „Rassenamen“ wie Puggle (aus dem engl. „pug“ für Mops und Beagle) oder „Labradoodle“ (die Mischung aus Labrador und Pudel, engl. poodle) verkaufen sich diese Hunde offenbar gut. Für ca. 1200 EUR und mehr gehen diese „Hybridhunde“ über den Ladentisch der Züchter.
Die scheinbar außergewöhnliche Mischung aus einem Mops und einem Beagle soll die jeweiligen guten Eigenschaften beider Rassehunde vereinen. Zum Beispiel die Sanftmütigkeit eines Mopses mit der fidelen Art eines Beagles. Das Ergebnis: der Designerhund Puggle, der aussieht wie ein schlanker Mops ohne Falten. Neben dem Puggle gibt es weitere sogenannte Designerhunde, wie den Schnoodle (Schnauzer/ Pudel), den Moodle (Pudel/Malteser), kleine Chiweenies (Chihuahua/Dackel), den Cockerpoo, aus Cockerspaniel und Pudel, und viele mehr.
Diese Hunde sind eine Besonderheit, denn nur wenn sich Rassehunde paaren, lassen sich die erwünschten Eigenschaften erzielen. Bekommen allerdings zwei Puggle Hunde Welpen, ist das Ergebnis ungewiss. Aus diesem Grund bleibt ein sogenannter Designerdog auch immer ein Hybrid, denn mit den Nachkommen wird nicht weiter gezüchtet, sondern nur mit der erneuten und gezielten Verpaarung zweier unterschiedlicher Rassen. Das gezielte Verpaaren daran unterscheidet sie von normalen Mischlingen, die aus zufälligen Verpaarungen hervorgehen und damit als „Bastarde“ gelten
Hybridhund – Designerhund
Ein Hybridhund ist ein Hund, dessen Elterntiere von unterschiedlicher Rasse sind. Normalerweise erfolgt die Paarung beider Tiere geplant (im Gegensatz zu Mischlingen). Somit sollen die positiven Rassemerkmale beider Rassen in den Nachkommen vereint werden. Aus diesem Grund werden die Nachkommen dann auch Designerhunde genannt.
Designerhunde stellen ein Risiko dar, da die Entwicklung des Charakters unvorhersehbar ist und auch die Anfälligkeit für Krankheiten nicht bekannt ist. Schließlich weiß man nicht, wie viel von welcher Hunderasse sich bei der Mischung durchsetzen wird. Als Käufer eines solchen Hundes kauft man also sozusagen für teures Geld „die Katze im Sack“. Oftmals sind vollkommen gegensätzliche Eigenschaften in einem Designerhund vereint. Ein Ergebnis kann in keinem Fall garantiert werden, das würde den Regeln der Mendelschen Gesetze (Genetik/Vererbungsvorgang) widersprechen. Da ist auf der einen Seite der ausgeprägte Jagdtrieb eines Beagles, auf der anderen Seite die eher bequeme und eher träge Eigenschaft eines Mopses. Dies kann durchaus zu einer Krankheitsanfälligkeit führen, wenn etwa Organe wie Lunge und Herz nicht zum Temperament und damit zu einer erhöhten Bewegungsbereitschaft passen. Ohnehin ist hier die größte Kritik anzusetzen. Denn Züchter haben als Zuchtziel meist die Optik vor Augen, weniger die Gesundheit.
Als Rassehunde anerkannt sind die neuen Designerdogs nicht.
Hierfür bedarf es sechs unabhängig nachgewiesener Linien – so das Reglement des Weltverbandes für Hundezucht. Das dauert Jahrzehnte, und erst an die 100 Tiere der verschiedenen Generationen können sechs solch geforderter Linien erbringen. Dennoch haben die Züchter bislang rund 400 Designerdog-Rassen hervorgebracht. Mit Ethik ist diese Art des Züchtens nicht zu vereinbaren, mutet das gesamte Unterfangen einem Frankenstein-Projekt an. Und wer einen Mischling sucht, denn das bleiben Designerdogs immer, trotz aller hochtrabenden Namen, der sollte besser im nächsten Tierheim vorbeischauen.