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Wenn die Atemwege erkranken Parainfluenza

Alle Hunde ab dem Alter von acht Wochen sollten eine Grundimmunisierung gegen Parainfluenza und Bordetella (ein Bakterienstamm) bekommen. Diese erfolgt entweder unter die Haut oder über die Nase. Sie kann die Ansteckung mit den Erregern zwar nicht verhindern, aber den Verlauf der Krankheit wesentlich abschwächen. Foto: Ilona Krijgsman/ Pixabay

von: Denis Haug
Tierarzt bei der Tierrettung München e.V.

Ratgeber Tiermedizin –

Parainfluenzaviren sind einzelsträngige RNA Viren aus der Familie der Paramyxoviren. Das Hundeparainfluenzavirus (CPiV) löst alleine meist nur milde Atemwegserkrankungen aus. Es ist allerdings auch der Haupterreger des Zwingerhustens. Hierbei handelt es sich um eine hochansteckende Faktorenerkrankung der oberen Atemwege. Das bedeutet, dass die Krankheit nicht nur einen Erreger als Ursache hat, sondern mehrere Erreger und deren Kombinationen gleichzeitig auslösend sind.

Neben CPiV sind beim Zwingerhusten oft auch andere Viren wie das Canine Adenovirus-2 (CAV-2) oder das Canine-Herpesvirus-1 (CHV-1) beteiligt. Aber auch Bakterien spielen eine wichtige Rolle: Insbesondere Bordetella bronchiseptica kann die Krankheit auslösen. Zudem begünstigen einige weitere Erreger die Erkrankung. Besonders betroffen sind abwehrgeschwächte Hunde sowie Junghunde. Je nach beteiligten Erregern tritt ein akuter trockener oder feuchter Husten auf, der meist bei körperlicher Anstrengung und Stress einsetzt. Der Husten kann von Niesen und Augenausfluss begleitet sein. Auch Fressunlust, Augenbindehautentzündung, Fieber und Trägheit sind häufig.

Die Krankheitsdauer beträgt in leichten Fällen nur wenige Tage oder aber bis zu zwei Wochen bei schwereren Fällen. Selten kann sich zusätzlich auch eine Lungenentzündung entwickeln. Die Ansteckung erfolgt zumeist über direkten Kontakt als Tröpfcheninfektion oder über gemeinsame Näpfe.

Die Behandlung der Hunde erfolgt je nach Ursache und Ausprägung der Krankheit mit Hustenstiller, Schmerzmitteln oder Antibiotika. Kranken Hunden sollte unbedingt Ruhe gegeben werden. Wichtig zur Vermeidung von Ansteckung sind eine gute Futterhygiene sowie die Vermeidung von Kontakt zu anderen Hunden. Achtung: Auch genesene Hunde können noch bis zu zwei Wochen nach Abklingen der Symptome ansteckend sein und sollten deshalb solange nicht mit fremden Hunden zusammengebracht werden.

Insbesondere für Hunde, die engen Kontakt zu fremden Artgenossen haben, zum Beispiel in Hundepensionen, Tierheimen oder bei Turnieren, wird eine jährliche Auffrischung der Impfung angeraten. Zu beachten ist auch, dass Hunde spätestens drei Wochen vor dem Aufenthalt in einer Tierpension geimpft werden sollten. Insgesamt hat die Krankheit bei entsprechender Behandlung eine gute Prognose und Heilungschance.

 

Denis Haug
Tierarzt bei der Tierrettung München e.V.