RHD und RHD 2 Hämorrhagische Kaninchenkrankheit
Hämorrhagische Kaninchenkrankheit, auch RHD oder Chinaseuche genannt, beschreibt eine hochansteckende und oft tödliche Krankheit, die durch ein Calicivirus ausgelöst wird.
Die Übertragung erfolgt entweder über direkten Kontakt zwischen den Tieren oder indirekt, beispielsweise über Schuhsohlen, Futter aus Infektionsgebieten oder Insektenstiche. Das Virus kann in der Umwelt monatelang ansteckend bleiben. Dadurch sind also auch Wohnungskaninchen von der Erkrankung bedroht. Die Zeit zwischen Ansteckung und ersten Krankheitsanzeichen beträgt dann häufig nur ein bis drei Tage. Die betroffenen Tiere zeigen Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und erschwerte Atmung. Einige Tiere versterben schon unmittelbar ohne ausgeprägtes Krankheitsbild.
Im Verlauf der RHD-Infektion kommt es zu Störungen der Blutgerinnung mit Nasenbluten und Einblutungen in verschiedene Organe. Außerdem zeigen schwerkranke Tiere oft Zittern oder Krämpfe, insbesondere auch das Überstrecken des Kopfes nach hinten ist für die Erkrankung typisch. Teils kommt es zu Erstickungskrämpfen mit lautem Aufschreien. Mittels Blutuntersuchung kann die Hämorrhagische Kaninchenkrankheit eindeutig erkannt werden. Gegen sie gibt es kein erfolgversprechendes Therapieverfahren, daher kommt der Vorsorgeimpfung ein hoher Stellenwert zu.
Seit 2016 tritt in Deutschland nun mehrheitlich ein zweiter Virusstamm auf. Er führt vor allem bei Jungtieren zu hohen Sterblichkeitsraten. Gegen dieses RHDV-2 gibt es inzwischen zusätzliche Impfstoffe. Zwar kann auch der klassische RHD-Impfstoff hier eine mildere Ausprägung der Krankheitssymptome erreichen, insbesondere junge Kaninchen sollten aber besser gegen beide Varianten geimpft werden. Die Grundimmunisierung erfolgt je nach Impfstoff in der vierten oder zehnten Lebenswoche und sollte alle 6-12 Monate wiederholt werden. Für Menschen und andere Haustiere ist die Hämorrhagische Kaninchenkrankheit nicht ansteckend.