Impfungen bei Haustieren Ein Pik kann Leben retten

Eine Impfung schützt Ihr Haustier vor gefährlichen Infektionskrankheiten. Dabei werden abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger verabreicht, um das Immunsystem zur Bildung von Abwehrstoffen anzuregen. So kann der Körper sich im Ernstfall schnell und effektiv gegen den Erreger wehren. Besonders bei jungen Tieren oder Tieren mit viel Kontakt zu Artgenossen sind Impfungen eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme.
Gibt es eine Impfpflicht in Deutschland?
Für Hunde und Katzen gibt es in Deutschland keine generelle Impfpflicht. Allerdings ist die Tollwutimpfung für Reisen ins Ausland vorgeschrieben. Besonders wichtig: Die Impfung ist erst 21 Tage nach der Erstimpfung gültig – wer verreisen möchte, sollte das rechtzeitig einplanen! In manchen Tierheimen oder bei bestimmten Tierhaltungen kann eine Impfung verpflichtend sein. Falls ein Verdacht auf Tollwut besteht, kann das Veterinäramt sogar eine Impfung anordnen.
Core- und Non-Core-Impfungen – Welche Impfungen sind wichtig?
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) teilt Impfungen in zwei Gruppen ein:
Core-Impfungen – für alle Tiere empfohlen, da sie vor weitverbreiteten und gefährlichen Krankheiten schützen:
- Hunde:
Staupe, Parvovirose, Leptospirose - Katzen:
Katzenseuche (Panleukopenie), Katzenschnupfen (Herpesvirus, Calicivirus)
Non-Core-Impfungen – je nach Lebensweise und Risiko sinnvoll:
- Hunde:
Tollwut (Pflicht bei Reisen), Zwingerhusten, Hepatitis - Katzen:
Tollwut (bei Reisen erforderlich), Felines Leukämievirus (FeLV) für Freigänger Deutschland gilt als tollwutfrei, daher ist die Tollwutimpfung im Inland nicht zwingend erforderlich – für Reisen aber unerlässlich.
Welche Folgen können bei ungeimpften Tieren auftreten?
- Staupe:
Fieber, Husten, Erbrechen, neurologische Symptome wie Krämpfe oder Lähmungen – oft tödlich. - Parvovirose:
Hochansteckend, schwerer blutiger Durchfall, Erbrechen, Dehydration – unbehandelt oft tödlich. Besonders gefährlich für Welpen, da die Krankheit ohne medizinische Hilfe schnell tödlich endet. - Tollwut:
Unheilbare Gehirnentzündung, immer tödlich, übertragbar auf den Menschen (Zoonose). - Katzenschnupfen:
Niesen, Nasenausfluss, Augenentzündung – oft chronischer Verlauf, besonders gefährlich für Jungtiere
Krankheiten wie Staupe, Parvovirose, Tollwut oder Katzenschnupfen können für Tiere lebensgefährlich sein – doch die richtige Impfung kann sie verhindern.
Wann sollte mein Haustier geimpft werden?
Hunde
- Staupe, Parvovirose: Erste Impfung ab der 8. Woche, Auffrischungen mit 12 und 16 Wochen. Danach alle 3 Jahre.
- Leptospirose: Erste Impfung ab der 8. Woche, zweite nach 4 Wochen. Danach jährliche Auffrischung.
- Tollwut (bei Reisen Pflicht!): Frühestens ab der 12. Woche, Auffrischung je nach Impfstoff. Wichtig: Erst nach 21 Tagen gültig!
- Optionale Impfungen: Hepatitis, Zwingerhusten – je nach Lebensumfeld.
Katzen
- Katzenseuche, Katzenschnupfen: Erste Impfung ab der 8. Woche, weitere mit 12 und 16 Wochen. Auffrischung nach 12 Monaten, dann alle 3 Jahre.
- Tollwut (bei Reisen Pflicht!): Frühestens ab der 12. Woche, Auffrischung je nach Impfstoff. Auch
- Felines Leukämievirus (FeLV): Empfohlen für Freigänger. Erste Impfung ab der 8. Woche, zweite nach 3-4 Wochen. Auffrischung je nach Risiko. Auch reine Hauskatzen profitieren von Impfungen, da Krankheitserreger leicht von außen eingeschleppt werden können. Viele Viren und Bakterien gelangen über Kleidung, Schuhe oder andere Tiere ins Zuhause.
Welche Impfstoffe gibt es?
Für Hunde
Eurican DAPPi-Lmulti:
Schutz gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Parainfluenza, Leptospirose (1–3 Jahre Schutz).
Nobivac DHPPi:
Schutz gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Parainfluenza (1–3 Jahre Schutz).
Für Katzen
Purevax RCP:
Schutz gegen Katzenschnupfen (Herpes, Calicivirus) und Katzenseuche (1–3 Jahre Schutz).
Nobivac Tricat Trio:
Schutz gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche (1–3 Jahre Schutz).
Wie oft muss nachgeimpft werden?
Die Häufigkeit der Auffrischungsimpfungen hängt vom Impfstoff und individuellen Faktoren ab. Während die Grundimmunisierung meist im Welpen- oder Kittenalter beginnt, sind regelmäßige Auffrischungen wichtig, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Im Alter kann man je nach Lebensumständen über die Häufigkeit individuell entscheiden.
Tipp:
Manche Tierärzte bieten Antikörpertests an, um zu prüfen, ob eine Auffrischungsimpfung wirklich nötig ist. Das kann helfen, unnötige Impfungen zu vermeiden.
Fazit – Impfungen retten Leben!
Eine Impfung ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schutz vor schweren Krankheiten. Ein aktueller Impfstatus hält Ihr Haustier gesund und schützt es vor unnötigem Leid. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, um den besten Impfplan für Ihr Tier zu erstellen.