In die Klemme geraten
Ein Notruf aus dem Altersheim: Ein Ehepaar besuchte ihre pflegebedürftige Mutter und wie immer war der junge lebhafte Mischlingsrüde „Beni“ mit von der Partie. Nur heute sollte der Übermut des Hundes böse Folgen haben.
Von Dr. Birgit Schwarzmann. Beim spielen geriet er mit einer Zehe so unglücklich in den Karabinerhaken seiner Leine, dass dieser die Zehe regelrecht einklemmte. Eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit. Er wollte sich nicht einmal von seinem heißgeliebten Frauchen helfen lassen, selbst die leiseste Berührung wurde mit lautem Jaulen beantwortet. Beim Anruf bei der Tierrettung kam die nächste schlechte Nachricht, der Einsatzwagen war gerade im Einsatz im anderen Ende von München. Ein im Altersheim anwesender Humanmediziner wollte dem leidenden Tier helfen und besprach sich am Telefon mit mir, welche ihm zur Verfügung stehenden Medikamente er bei dem notleidenden Tier einsetzen könne. Mit einem Beruhigungsmittel in niedriger Dosierung erleichterte der Arzt dem Tier und den Besitzern die Wartezeit bis zur Ankunft des roten Rettungswagens.
Vor Ort traf ich den Arzt noch an, welcher gerne noch die Behandlung durch den Tierarzt beobachten wollte. Insbesondere war er an der Narkose interessiert. Nach genauer Anleitung an die Besitzerin, wie sie ihren Kameraden am besten festhalten konnte, gelang es mir nach maximaler Öffnung des Karabiners diesen mit einer schnellen Drehung von der Zehe abzuziehen. Ein kurzer Jauler und alles war vorbei. Die Beobachter waren verblüfft, ganz ohne Narkose, das hätte keiner vermutet.